Diablo 2 Resurrected – Frisch lackiert und zeitgleich alt und staubig

Blizzards Diablo 2 Remake weiß zwar wie das Original Spaß zu machen, als Spieler muss man derzeit aber viel Geduld mitbringen. Grund hierfür sind Serverprobleme die wohl auch dem großen Ansturm zu schulden sind. Wer genügend Zeit mitbringt, darf sich aber auf einen tollen „blast from the past“ freuen.

Die grafische Frischzellenkur von Diablo 2 bügelt Animationen glatt, bringt hübsche Effekte sowie hochauflösende Texturen. Das in die Jahre gekommene D2 ist in der Resurected Fassung jetzt zudem auch auf Bildschirmen mit einer höheren Auflösung besser spielbar. Das Original welches mit der Installation des Addons auf beachtliche 800×600 gekommen ist, kam hier speziell bei Ultrabreiten Bildschirmen bzw. 4k Monitoren stark angestaubt durch die Röhre.

Hinter der aufpolierten Grafik steckt das altbekannte Hack’n’Slay Prinzip. Problem an der Sache, speziell in Sachen Spielmechanik merkt man auch noch bei Diablo 2 die ins Land gezogenen Jahre. Es sind die kleinen Dinge die stören. Zum Beispiel müssen Heil und Manatränke weiterhin händisch sortiert werden um über die Schnellauswahltasten ausgewählt zu werden. Die Animationen sehen zwar hübsch aus sind aber langsam. Speziell im Vergleich zum neumodischeren Diablo 3 oder dem aktuellen wohl beliebteren Vertreter des Genres – Path of Exlie merkt man, wie klobig Diablo 2 sich eigentlich spielt. Unbedingt schlecht ist dieser Umstand nicht wohl aber ein Punkt den man bei all den nostalgischen Gefühlen über die Jahre wohl etwas verdrängt hat.

Im Vergleich zu aktuelleren Hack’n’Slay Spielen hat Diablo 2 Resurrected weiters das Problem eines fehlenden Endgames. Wo man in Diablo 3 endlose Rifts durchläuft oder in Path of Exile das extrem Umfangreiche Mapping-System durchmacht besucht man in Diablo 2 Baal oder farmt die immer wieder gleichen Maps bis das gewünschte Item irgendwann dropped. Endgame-Abwechslung sieht heutzutage anders aus.  

Wer mit dem lackierten Staub von Diablo 2 Resurrected kein Problem hat und einfach mal wieder ein richtig gutes Hack’n’Slay zocken möchte darf ohne weiteres zugreifen. Wer in seiner Jugend keinen Kontakt mit Diablo 2 hatte und dadurch auch keine nostalgischen Gelüste verspürt sollte seine Zeit evtl. in das bereits erwähnte Path of Exile stecken. Mir hat das Remake von D2 aber gefallen, wenngleich ich nach dem Abschluss der Akte meinen Barbaren recht schnell wieder in Pension geschickt habe. D2 bleibt bei mir aber auf der Platte, der Totenbeschwörer will mir nämlich irgendwie nicht aus dem Kopf gehen…

Computerbase hat aktuell einen recht interessanten Erfahrungsbericht zum Spiel veröffentlicht. Wer also noch weiteren Lesestoff sucht, sollte rüberspringen.